Zitat:Thüringer HC will mit zwei Siegen Hauptrunden-Rekord knackenQuelle: TA 23.03.2011 (online)
Noch haben sie keinen Titel: Doch der Thüringer HC steht vor dem nächsten Rekord. Wenn der Spitzenreiter Mittwoch, 19.30 Uhr, gegen Blomberg und Samstag in Sindelfingen gewinnt, hat er nach der Hauptrunde so wenige Minuspunkte wie kein anderes Bundesligateam in den letzten zwölf Jahren.
Erfurt. Es mag kurios klingen. "Die zweiwöchige Pause kam mir nicht gelegen", sagt Trainer Herbert Müller und begründet, warum: "Wir haben uns Woche für Woche in einen Siegesrausch gespielt. Das hätte so weitergehen können." Außerdem sei die Spielpause und die damit verbundene geringere Belastung einigen seiner Mädels nicht gut bekommen. Idalina Borges Mesquita klagte zum Beispiel nach einem Berlin-Wochenende über leichte Knieschmerzen, kann heute aber spielen. Dagegen fällt Nora Reiche wohl für die letzten zwei Partien in der Hauptrunde aus. Eine Reizung im Knie bremst sie etwas aus. Und Pearl van der Wissel, die nach Rückenproblemen derzeit konditionell aufgebaut wird, soll spätestens zu den Playoffs wieder fit sein.
"Wichtig ist für uns, dass wir wieder in den normalen Wochen-Rhythmus kommen und unseren Lauf fortsetzen", sagt Müller, dessen Frauen unterdessen zweimal die Erfurter Männer (Spitzenreiter Thüringenliga) in Trainingsspielen herausforderten. Im letzten Heimspiel vor den Playoffs will der THC heute (Anwurf 19.30 Uhr) seine Siegesserie gegen Blomberg-Lippe fortsetzen. "Wenn wir unsere Leistung abrufen, wird es schwer, uns zu schlagen", glaubt Müller und ergänzt: "Blomberg ist personell gut besetzt, hat aber zwei Gesichter. Und wir dürfen nicht das positive herauskitzeln."
Bliebe es für den THC auch nach dem letzten Hauptrundenspiel am Samstag beim VfL Sindelfingen (16.30 Uhr) bei einer Saisonniederlage und einem Unentschieden (drei Minuspunkte), wäre der nächste Bundesliga-Rekord nach dem hohen 39:16-Sieg über Bietigheim fällig. In den vergangenen zwölf Jahren schaffte es keine Frauen-Mannschaft, mit dieser Bilanz die Hauptrunde zu beenden. Nur Leipzig (5 Punkte/2010) und zweimal Nürnberg (5/2008 und 2009) - mit Müller als Trainer -stachen ähnlich aus der Liga hervor. "Das spiegelt unsere Dominanz wider. Seit Dezember hat die Mannschaft noch mal zugelegt", freut sich der 48-jährige Coach. Eine Situation, die ihn auch Richtung neue Saison entspannt blicken lässt. "Wir haben einen breiten Kader, auch wenn die Zeichen bei Steffi Subke und Pearl van der Wissel auf Abschied stehen. Ich würde nur einen Schmankerl verpflichten", sagt Müller.
Die Stärke der Mannschaft, der breite, ausgeglichene Kader, soll auf dem Weg zu Meisterschaft und Pokalsieg weiter das große Plus sein. "Es ist wichtig, dass dann alle fit sind, um auch in zwei Spielen innerhalb von 24 Stunden optimal Leistung bringen zu können." Dass das Playoff-Finale eine Woche vor dem Final Four (21./22. Mai) in Göppingen ist, kann der THC Trainer nicht verstehen. "Die Meisterschaft sollte der Höhepunkt, der krönende Abschluss der Saison sein", fordert Herbert Müller. Die Finaltermine stehen längst fest. Er kann nur noch mit beeinflussen, dass sein Team dann auch dabei ist...
Michaela Widder / 23.03.11 / TA
#33 Fabian-Apostolidis-Nickel